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Kia Orana!

Sorry, ich hatte viel Zeit zum Schreiben 😀 Wenn du diesen Ewigbericht nicht lesen willst, kannst du auch einfach runter scrollen und die Bilder anschauen, die eigentlich schon vieles sagen 😉

Rarotonga

Beim Hinflug von Auckland fühlte ich mich plötzlich einen Tag jünger 😀 Eine Reise in die Vergangenheit. Wie so oft auf meiner Reise wechselt die Zeitzone, aber dieses mal gehts auch über die Datumsgrenze. Ich erlebe den 25. März ein zweites Mal 😀

Kia Orana! So wird man auf Cook Islands begrüsst! Am Flughafen kaum angekommen und schon erhalte ich eine Blumenkette 🙂 Zufrieden stelle ich auch fest, es ist warm, sonnig, hohe Luftfeuchtigkeit und diese Insel platzt fast vor lauter saftiggrünen Bäumen, bunten Blumen und Palmen. Beim Unterkunft nicht mal aus dem Shuttlebus ausgestiegen, steht die nette Stephanie mit meinem Bungalow Schlüssel parat und begrüsst mich herzlich. Natürlich tragen alle, nein nicht alle, aber viele Frauen eine Blume an ihren Haaren gesteckt, oder tragen gar einen Blumenkranz 🙂 Von diesem Moment an wusste ich, das wird eine tolle Zeit auf Cook Islands!

Ja, ich bin im Paradies der Südpazifik angekommen 🙂 Mein Bungalow direkt am Strand – Meerblick natürlich. 2m zur Hängematte. 5m zum Beach. 10m zum Cocktailbar. Was will man mehr? 😀
Rund um die Insel, aber vorallem westlich und südlich hat es eine breite Lagune. Am Rand der Lagune sorgt der hohe Riff dafür, dass dort sich die Wellen brechen und somit innerhalb der Lagune ein sehr ruhiges Wasser herrscht. Bei der Ankunft habe ich meinen Rucksack hingeschmissen und gehe gleich die Temperatur des glasklaren und türkisblauen Wasser erfühlen. Kaum ein Zehen drin, gehe ich sofort wieder raus. Schnell die Badehose aus dem Rucksack zerren, anziehen und reinspringen! Kaum 10min da und schon im Wasser – herrlich 🙂 Wie ich das vermisst habe, im warmen Wasser baden und planschen!

Am nächsten Tag nehme ich ein Velo um die Insel Rarotonga zu auskundschaften. Einmal rundum – der Plan. 45km. Bis zur Mittagszeit schaffe ich gerade mal bis zum Muri Beach (etwa einen Drittel). Ich musste fast jeden km anhalten und mir die einsamen Strände mit Palmen und dem Meer anschauen. Wow, einfach ein Paradies! Am Muri Beach denke ich bei einem Cocktail gründlich nach, ob ich wirklich die ganze Insel umrunden soll – Es ist fast 30 Grad und sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Ich muss es ja nicht übertreiben mit dem Sport, da ich hier zum Erholen bin. Deshalb komme ich zum Schluss: Jede Anstrengung ist eins zu viel! 😀 Mit dieser genialen Erkenntnis fahre ich zurück und reserviere mir gleich für die nächsten vier Tage ein Motorbike 😀 You must go to town, main office, take a test! War die Reaktion, als ich auf die Frage der netten (und hübschen) Dame gesagt habe, dass ich noch nie einen Roller gefahren bin. Okay, mache ich das am nächsten Tag, jetzt nur nicht stressen 😀

Am Abend im Bett: Es ist schon eine coole Stimmung, draussen rauscht das Meer und man hört wie sich die Wellen am Riff brechen. Und mit den Gedanken, dass ich noch einige tolle Tage in diesem Paradies vor mir habe, schlafe ich schnell und zufrieden ein. Nach 9h Schlaf – wann hatte ich das letzte mal so lange geschlafen? – stehe ich wieder zufrieden auf, mit dem Wissen, dass zehn Meter von hier mein tropisches Frühstück auf mich wartet 😀 Ich bin nicht so der Früchte-Esser. Aber die Früchte hier! Wow! Der Teller war ratz fatz leer 😀 Echt lecker! So, aber nun muss ich los, habe ein Programm heute! 10.33 fährt der Bus (Clockwise um die Insel). Hier gibt es keine Bushaltestelle, man kann irgendwo einsteigen, einfach die Hand ausstrecken 😀 Sofort merke ich beim Ticket zahlen, dass der Busfahrer ein Mikrofon trägt, und die ganze Konversation zwischen uns über Lautsprecher im Bus hörbar ist. Was soll das? Dachte ich erst… (Das ist ein Linienbus!) Dann war mir klar: Kaum sitze ich ab, fängt er an zu singen und fährt im gemütlichen Tempo fort 😀 Man bedenkt, der Busfahrer macht nichts anderes als den ganzen Tag x mal um die Insel kurven, verdient vermutlich kein gutes Geld, aber ich habe noch nie einen so friedlichen und glücklichen Buschauffeur gesehen 🙂 Mit genialer Gesangseinlage, begleitet mit klappern und schippern an allen Ecken fährt er bis zum Town. Dort muss ich erstmal meinen Roller holen, aber vorher einen Praxistest machen, haha 😀 Einmal geradeaus, links abbiegen, rechts abbiegen, rechts abbiegen, Kreisel rechts raus und wieder gerade aus. Nach 5min ist der „Test“ abgeschlossen und suverän bestanden 😀 Jetzt brauche nur noch den Führerschein! Ja richtig gelesen und ich gehe sogar freiwillig (!!) auf die Polizeistation! Nein – keine Busse bezahlen… Nur meinen Cook Islands Führerschein holen 😀 Das Gefühl, als ich mit dem Führerschein aus der Station und zum Roller lief, war wie damals, 25.8.2003, als ich nach bestandener Auto-Prüfung mit einem Führerschein aus der MFK Gebäude lief: Endlich habe ich die mobile Freiheit und das ohne eine Muskel anstrengen zu müssen! 😀 Mein Aktionsradius zu Fuss erweitert sich somit: 2m Hängematte, 5m Beach, 10m Cocktailbar, 20m zum Roller 😀 Jetzt kann ich bequem jeden einsamen Strand auf der Insel erreichen 🙂

Meine Hauptaktivitäten an den folgenden Tagen hier sind vor allem: Cocktails schlürfen, Mai Lager Bier trinken, essen, einsame Strände entdecken, sünnelen und schnorcheln. Der beste Schnorchelplatz ist 5m von meinem Bungalow entfernt. Was für ein Glück 😀 Ich bin mehr im Wasser als am Strand. Es ist eine Sucht, das Schnorcheln, bei so vielen kleine und grosse bunte Fische, Seesternen, Seeigel, Schlangen und Korallen, einfach fantastisch. Meine Begeisterung ist hoch, wenn ich nach 20 bis 30min endlich wieder einen seltenen Fisch oder eine Schlange im Riff sehe.

Hier in den Tropen ist es Regenzeit und hatte doch ziemlich bedenken in dieser Zeit auf die Insel zu gehen. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, ja, aber die meiste Zeit ist es blauer Himmel und man sieht kleine und manchmal auch viele grosse, hohe bedrohliche Wolken in der Horizont auf die Insel zu kommen. Aber von diesen vielen Wolken kreuzen die Insel nur sehr wenige. Dann gibt es da und dort mal einen starken Platzregen. Das wars. Und da ich nun einen Roller habe, kann ich mal eben schnell 1km weiterfahren und zu einem anderen Beach hinlegen, wo die Sonne scheint 😀 Ja, einmal klappte das nicht so wunderbar und ich fuhr prompt in den Regen. So schnell ich flätschnass wurde, so schnell trockneten meine Kleider danach an der Sonne mit 50km/h Fahrtwind wieder aus 😀

Aitutaki

Nach unzähligen Cocktails, Rollerfahrten, Chillen und Schnorcheln kommt bald auch die Zeit das Paradies zu verlassen 🙁 Jetzt heisst es, auf zum nächsten Paradies 🙂 Cook Islands besteht aus 15 Inseln und die sechstgrösste davon, die Insel Aitutaki, wartet auf mich 🙂 Dorthin führt kein Schiff – die James Cooks Zeiten sind vorbei. Heute fliegt man, aber ausnahmsweise auf eine ungewohnte Art und Weise. Der Check-In am offenen Domestic Terminal dauerte gerade eine Minute. „Your Name please“, Ich: „Klemenz“. Schon bekomme ich eine handgeschriebene „Boardingkarte“ mit Sitz 4A. Kein Ausweis zeigen, kein Gepäckverfolgungsnummer, keine Sicherheitskontrolle und kein Gate suchen – das 15 Plätzer Propeller Fliegerli parkt ja auch gleich 50m neben dem Check in Schalter 😀 Im Flieger instruiert der Pilot persönlich was im Notfall zu tun gibt: „Exits are there and there, Lifevest under your seat“ Ende der 10sekündigen Durchsage und schon dröhnen die Propeller und los gehts, äh fliegts 😀 So unkompliziert kann das Fliegen sein 🙂

Nach 45 Minuten sehe ich durch den Cockpit Fenster (ja der Cockpit ist offen) in der Ferne türkisblauer Fleck und ich wusste, wir sind gleich da 🙂 Nach der Landung das Gepäck claimen: Hier gibt es nur ein „Gebäude“, besser gesagt eine Überdachung 🙂 Und kein Rollbahn für das Gepäck. Das Gepäck beziehen wir – nach nur 3min warten – direkt vom Gepäck-Wägeli 😀 Der Hotelbesitzer holt mich persönlich ab, natürlich mit Blumenkette 😀 Auf der Fahrt zum Hotel merke ich schnell, hier ist alles noch ein bisschen einfacher, ruhiger und ärmer als in Rarotonga. Nicht aber mein Bungalow 😀 Meerblick natürlich, mit Aussicht auf Sonnenuntergang 🙂

Am nächsten Tag hole ich natürlich gleich einen Roller, damit ich wieder zu verschiedenen Stränden komme und schnorcheln kann. Die Insel ist klein. Im Nu hat man die ganze Insel umrundet. Leider verschlechtert sich das Wetter auf durchgehend bewölkt. Gute Ausgangslage für eine kleine „Wanderung“ auf den höchsten Berg (es wäre sonst einfach zu schwülheiss). 124m hoch ist der Mount Maungapu. Von hier oben sieht man das wahre Ausmass, wie grün die Insel ist sowie die vorgelagerten Motu – die ganz kleinen Inseln. Ein paar von denen werde ich morgen mit dem Kayak, und übermorgen mit einer Bootstour auskundschaften. Wie ich bei der Ankunft schon bemerkt habe, die Leute hier leben in einem ärmlichen Zustand, die Häuser sind heruntergekommen oder stehen leer. Die Lebensmittel sind sehr teuer (schweizer Niveau). Die Rentner hier erhalten pro Monat ca. 300 NZD. Ich frage mich wie die hier leben können… Aber irgendwie scheinen sie glücklich und zufrieden zu sein, sind freundlich, immer ein Lächeln, man grüsst sich, auch auf Roller, egal ob einheimischer oder Tourist.

Am Tag 2 wache ich von den lauten Wellen auf. Jetzt verstehe ich warum das Bungalow so hoch vom Boden abgestützt ist, das Wasser reicht beim hohen Wellengang bis weit unter die Hütte 🙂 Der Blick in den Himmel ist grau, kaum mein Frühstück gegessen und den Roller für heute gemietet, schüttet es hier aus allen Kübeln – aber voll. Um 10am noch immer, 11am, 12am… Ich sitze im Bungalow fest und warte nur darauf, dass es endlich aufhört! Jetzt hab ich meine Rechnung erhalten, dafür dass ich in der Regenzeit hier Ferien mache. Tja, dann heisst es mal nix tun, Fotos sortieren, beim Bürofräulein ein Schwatz abhalten, Buch lesen, herum hängen und hoffen, dass es wenigstens morgen beim Bootstour besseres Wetter herrscht. Dann plötzlich unheimliche Stille… Hats tatsächlich aufgehört zu regnen? Ja wirklich, als ich aus dem Fenster schaue. Keine 5min später Sonnenschein! Schnell meine Sachen packen, mit dem Roller los düsen, Kayak mieten und ab ins, äh aufs Wasser 🙂 Einmal rund um in die Ressort-Insel mit Strand und Palmen. Diesen Luxus hätte ich mir beinahe gegönnt, aber der Preis war doch etwas unverhältnismässig 😀 Nach dieser Kayaktour gönne ich mir ein Maitai Cocktail am Strand. *Hust* ist der stark, da ist ja nur Schnaps drin 😀 Die Barkeeperin fragte: „How is it? … Not to strong?“ Ich: „not for me“ 😀 Da kommen auch gleich Erinnerungen an Mallorca hoch, als wir mit Bestechung der Baarkeeper Drinks mit 4/5 Wodka und 1/5 Orangensaft bekamen. Hier aber reichte offenbar mein charmantes Lächeln 😀 ich bestelle kein zweites, schliesslich muss ich ja mit dem Roller noch nach Hause kommen 😀

Am Tag 3 – letzter voller Ferientag im Paradies! Ich wache durch den Sonnenschein auf, was Sonnenschein? Ungläubig gehe ich auf den Balkon – blauer Himmel, keis Wölkli in Sicht. Super Wetter für den Boot-Ausflug! 7 kleine Insel stehen auf dem Programm. Die Einheimischen nennen sie Motu. Aitutaki – die Inselgruppe – ist eine groooose Lagune, umgeben von vielen kleinen Inseln oder eben Motu – es ist ein sogenanntes gekipptes Atoll. Viele der kleinen Inseln sind Koralleninseln aber ein paar wenige sind Vulkaninseln, prall voll mit Palmen. Bei diesem Ausflug komme ich kaum aus dem Stauen heraus und frage mich oft, ist das wirklich die Realität? Wenn Rarotonga ein Paradies war, was ist es denn das hier? Vielleicht das Paradies im Paradies oder das Paradies hoch zwei? Oder Heaven wie es unser Guide nennt? 😀 However, der Ausflug ist ein totaler Genuss: Weisse Strände mit Palmen, Baden & Schnorcheln in der türkis- & cyanblauer Lagune und dazu mit einem feinen Lunch – Fisch mit viele Früchte zur Auswahl. Das ist der absolute Höhepunkt meines 10-tägigen Urlaubs auf Cook Islands – besser kann man die Ferien nicht abschliessen 🙂 Unser Guide nennt sich Captain Fantastic – Ja, er und auch der Tag waren wirklich fantastisch 🙂

Meine „Ferien“ sind vorbei 🙁 Jetzt fliegts zurück in die Zukunft, via Rarotonga nach Sydney, wo ich nach ein paar Tagen Aufenthalt meinen letzten grossen Trip, wieder voll aufgetankt und wohl gebräunt, starten werde.

Hast du wirklich den kompletten Bericht durchgelesen? Ich bin stolz auf dich! 😀

Kia Manuia
Christof

Rarotonga

Aitutaki