The Forgotten Valley – Waiotapu – Rotorua

Von Taupo gehts nun nach Rotorua. Hier entlang ist die Erdkruste besonders dünn, die Gegend ist deshalb voller vulkanischer Aktivitäten. Als ich den Namen Forgotten Valley auf der Karte las, war mir gleich klar, diesen Abstecher muss ich machen. Ich weiss zwar nicht, was mich da erwartet, aber es klingt irgendwie vielversprechend 😀 Zu diesem vergessenen Tal kommt man nur mit einer Personenfähre. Der Eintritt ist teuer, aber es macht sich bezahlt. Es sprudelt hier überall, Dampf steigt auf, heisses Wasser fliesst runter und durch die Ablagerung der Mineralien kommt es hier zu verschiedenen Farben. Die Landschaft wirkt ziemlich surreal, als wäre ich hier auf einem anderen Planet.
Das nächste Ziel auf dem Weg zu Rotorua: Waiotapu Thermal Wonderland, nochmals teuren Eintritt zahlen und nochmals kaum aus dem Staunen herauszukommen 🙂 Hier sieht man die ganze Farbpalette bis zu Düstergrau. Schöne, farbige und heisse Seen (bis zu 100°C) und Mud Pools (Schlammpool :D) Übrigens, da ich schon gefragt wurde, nein ich habe NOCH keine heisse Füsse bekommen. Mit Betonung auf noch, wie sich wohl ein paar Tage später heraustellen wird…

Rotorua ist ein Hochburg der Maori Kultur. – Und so nebenbei stinkt es hier manchmal richtig nach faulen Eier 😀 – Diese Gegend hat für die Maori eine grosse Bedeutung und damit sind auch viele Mythen und Legenden verbunden. Es existieren auch heute noch Maori Siedlungen, die man besichtigen kann. Im Te Puia besuche ich einige nachgebaute Maori Häuser der früheren Zeit. Dort nehme ich auch an einer Führung teil und da die Maori Führerin Carla so klar und akzentfrei gesprochen hat, habe ich ausnahmsweise die ganze Tour zu 100% verstanden 🙂 Und beim Culture Show im Meeting House (auf maorisch Wharenui) – eines der wenigsten Maori Meeting House, die man drinnen fotografieren darf – lerne ich den „Kriegstanz“ Haka der Maori kennen 😀 In diesem Park gibt es auch Geysire zu sehen, die bis zu zweimal in der Stunde ausbrechen und heisses Wasser bis zu 15m hoch speien. Und zum Abschluss gönne ich mir die Maori Mahlzeit Hangi 🙂

Wie ich im Nachhineine erfahre: Haka ist eigentlich der Maori Name für „Tanz“. Unter diesem Begriff gibt es viele verschiedene Tänze, die nur zum Teil und unter anderem als Kriegstanz verwendet werden.

Es hat sich gerade hier bestätigt, was ich schon länger vermutet habe. Die Maori scheinen – im Vergleich zu anderen indigenen Völker, wie die Aborigines oder Indianer – viel besser in die „westliche“ Welt integriert und weniger unterdrückt zu sein. Wobei dies auch hier in der Vergangenheit der Fall war. Aber nur schon die Tatsache, dass die meisten Orte einen Maori Namen tragen, einen Maori Radio Sender und Maori Colleges gibt und noch vieles mehr, zeigt, dass Neuseeland in dieser Hinsicht weit voraus ist als andere Länder. Viele Neuseeländer können sich mit der Maori Kultur identifizieren, sogar das weltberühmte Rugby Team All Black führt vor jedem Spiel einen Haka Tanz aus, um den Gegner einzuschüchtern – scheinbar erfolgreich 🙂 So nebenbei: Gerade kürzlich gab der australische (und konservative) Premier im TV offen zu, dass Australien in dieser Hinsicht noch extrem viel zu tun hat…

However, nach dieser kultureller Horizonterweiterung ziehe ich nun in die Krieg – Äh – ich meine ich ziehe nun weiter zur Pazifikküste um von dort aus die Coromandel zu erobern äh zu entdecken 😉

Ka kite ano (das heisst auf Wiedersehen) 😀